Zettelkasten & PKM
Personal Knowledge Management (PKM) ist die Idee, das menschliche Gehirn und seine Denkweise mit einem externen System zu unterstützen. Dies ist insbesondere für Wissensarbeitende von Relevanz, deren Wert als Angestellte primär daraus gewonnen wird, dass sie spezialisiertes Wissen im richtigen Moment abrufen können. Der Prozess des Schreibens unterstützt beim Denken, da er uns zwingt, präzise zu formulieren. So können wir Lücken im Wissen identifizieren1.
Eine verbreitete Form von PKM ist der Zettelkasten. Erfunden von dem deutschen Soziologen Martin Luhmann, war dies ursprünglich ein wortwörtlicher Kasten voller Zettel, der mit der Zeit immer weiter gewachsen ist. Diese Zettel waren eine Art analoger Hypertext: sie steckten voller Querverweise auf andere Zettel – mehr Struktur gab es nicht. So war die Anordnung der Notizen ein Emergentes Phänomen: philosophische Gedanken lagen neben medizinischen, sofern sie zusammenhingen. Gewissermaßen entdeckt der Zettelkasten seine eigene Struktur, und passt sich an das Wissen und die Interessen seines Autors an.
Die Nutzung eines solchen Werkzeugs klingt verlockend, ist jedoch nicht einfach. Wie so oft muss man sich neue Gewohnheiten aneignen, um nachhaltige Veränderung zu bewirken. Diesbezüglich habe auch ich persönlich noch einige offene Fragen. Aktuell stehe ich mit ca. 100 Zetteln noch am Anfang meiner PKM-Reise, und bemerke einen gewissen Unwillen, beim Lesen von Büchern Notizen zu machen. Der ständige Kontextwechsel macht es mir schwer, einen Flow-Zustand zu erreichen, in dem ich gut denken und verstehen kann. Ob das eine Frage der Gewohnheit ist, oder ich eine eigene Arbeitsweise finden muss, wird sich noch zeigen.
Footnotes
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Das ist auch der Grund, dass ich diesen Blog schreibe. ↩